7.3 Millionen
neu ausgegebene Namenaktien wurden im Rahmen des Börsengangs angeboten.
153 Millionen
Schweizer Franken betrug das Platzierungsvolumen von Aluflexpack.
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Seit dem IPO hat sich die Grösse des Unternehmens beinahe verdoppelt.
70 Millionen
Euro aus dem Kapital des IPOs hat Aluflexpack in die Erweiterung und die Modernisierung des Produktionswerks in Drniš (Kroatien) investiert.
Über Aluflexpack
Aluflexpack ist ein Unternehmen in der Verpackungsindustrie mit Sitz in Reinach in der Schweiz. Das Unternehmen verarbeitet Rohmaterialien aus Aluminium, Papier und Kunststoff zu Filmen, Folien, Platinen, Behältern und Pouches. Die Produkte werden beispielsweise als Joghurtbecher, Tierfutterverpackungen, Kaffeeverpackungen oder Blisterpackungen (für Medikamente) eingesetzt. Aluflexpack arbeitet mit multinationalen Kunden in Europa, dem mittleren Osten und Nordafrika zusammen. An insgesamt neun Produktionsstandorten in Europa beschäftigt das Unternehmen rund 1500 Mitarbeitende.
Vor dem IPO: Warum an die Börse?
Alles begann im Jahr 2012. Damals übernahm Montana Tech Components, ein Industrie-Konglomerat mit Sitz in Reinach AG, die Aluflexpack-Gruppe. In den darauffolgenden sechs Jahren verzeichnete Aluflexpack ein starkes Wachstum. Zu einem gegebenen Zeitpunkt waren die Wachstumsambitionen von Aluflexpack allerdings grösser als das, was die Alleinaktionärin Montana Tech Components finanzieren konnte. «Wir hatten damals zahlreiche Märkte identifiziert, die attraktiv waren und sich in einem schnellen strukturellen Wachstum befanden. Zusätzlich hatten wir einen Pool von Unternehmen im Auge, von denen wir dachten, dass sie Synergien erzeugen könnten – sollten wir sie übernehmen», sagt Lukas Kothbauer, CFO von Aluflexpack. Das Unternehmen diskutierte anschliessend verschiedene Möglichkeiten, um die Wachstumsambitionen in die Realität umzusetzen. Die vielversprechendste Lösung? Der Gang an die Börse.
Warum das Listing in der Schweiz?
Obwohl Aluflexpack ihren Hauptsitz in der Schweiz hat, sitzt die Geschäftsleitung in Wien und die Produktionswerke sind in ganz Europa verteilt. «Wir definieren uns nicht als schweizerisches oder österreichisches Unternehmen, sondern als ein europäisches», meint Kothbauer dazu. Bei der Wahl des Börsenplatzes waren für Aluflexpack deshalb vor allem drei Fragen relevant:
- In welchen Ländern hat Aluflexpack einen Fussabdruck bei der Produktion?
- Welche Länder bieten den besten Zugang zu existierenden Kunden und zu Neukunden gleichermassen?
- Welche Plattform bringt das beste Offering in Hinsicht auf Sichtbarkeit und Liquidität?
Aufgrund des Produktionsstandorts in Einsiedeln, des grossen Kundeninteresses in der Schweiz und der verlässlichen Plattform der Schweizer Börse entschied sich Aluflexpack für einen Börsengang in der Schweiz.
«SIX Swiss Exchange gilt als verlässlicher und professioneller Partner. Die Börse ist im europäischen Kontext äusserst wichtig. Und wir wussten, dass uns ein Listing in der Schweiz einen breiten Kreis an internationalen Investierenden erschliessen konnte, was andere Börsen nicht in gleicher Weise gekonnt hätten», sagt Kothbauer. Die Entscheidung sei richtig gewesen, betont Kothbauer heute: «Rückblickend bin ich, auch aufgrund des Feedbacks unserer internationalen Investierenden, davon überzeugt, dass wir mit dem Listing in der Schweiz die richtige Entscheidung getroffen haben.»
Über Lukas Kothbauer
Lukas Kothbauer ist seit 2018 bei Aluflexpack beschäftigt, zunächst als Head of Investor Relations and M&A und seit 1. Januar 2022 als CFO der Gruppe. Der Österreicher studierte Betriebswirtschaftslehre und Philologie in Wien und Oslo.
Während des IPO-Prozesses: Immer mit der Ruhe
Im Jahr 2018 starteten die Vorbereitungen auf den Börsengang. Dabei lief nicht ganz alles nach Plan, denn inmitten des Prozesses stand plötzlich die Produktionsstätte von Aluflexpack in La Ferté-Bernard (Frankreich) in Flammen. «Das war eine sehr stressige Zeit», erinnert sich Kothbauer. «Wir mussten den Brand natürlich nach aussen kommunizieren, was für viele nervöse Investierende gesorgt hatte. Doch am Ende verlief alles positiv. Der Vorfall schadete dem IPO nicht.»
Auch die Zusammenarbeit mit SIX und dem Regulator SIX Exchange Regulation (SER) verlief positiv. «Das lief alles immer professionell. Wir erhielten stets die nötigen Richtlinien und Anleitungen. Und vor allem den Pragmatismus von Seiten der Schweizer Börse haben wir sehr geschätzt. Mitten in den Vorbereitungen auf den Börsengang haben wir zusätzlich eine Akquisition in der Türkei vorgenommen. Auch da haben wir die nötige Unterstützung erhalten», sagt Kothbauer.
Für Kothbauer persönlich war der IPO-Prozess eine intensive Zeit. Heute würde er die Sache etwas gelassener angehen, sagt er: «Wenn es sowas wie einen zweiten Börsengang gäbe, würde ich versuchen, mehr Ruhe zu bewahren. Ein IPO ist etwas Einzigartiges, etwas sehr Spezielles für ein Unternehmen. Aber es geht nicht um Leben und Tod. Es ist okay, zu scheitern.»
Der Tag des IPO
Am 28. Juni 2019 ging Aluflexpack an die Börse. Das Aktienkapital umfasste damals 17’300‘000 Namenaktien mit einem Nennwert von 1.00 Schweizer Franken. Im Rahmen des Börsengangs wurden 7‘300‘000 neu ausgegebene Namenaktien angeboten. Montana Tech Components – bis dahin Alleinaktionärin – blieb Mehrheitsaktionärin. Der Schlusskurs am ersten Handelstag betrug 22.5 Franken pro Aktie, was einem Platzierungsvolumen von rund 153 Millionen Franken entsprach.
Nach dem IPO: Wo steht Aluflexpack heute?
Das Kapital aus dem IPO investierte Aluflexpack in seine Wachstumsstrategie. Die Aluflexpack Gruppe übernahm mehrere europäische Unternehmen in der Verpackungsindustrie. Zudem hat das Unternehmen 70 Millionen Euro in die Erweiterung und die Modernisierung des Produktionswerks in Drniš (Kroatien) investiert und damit die Produktionskapazität stark gesteigert. «Wir sind immer noch unternehmerisch und kundenorientiert», sagt Lukas Kothbauer. «Aber wir sind nicht mehr derselbe Player auf dem Markt. Im Vergleich zum Jahr 2018 hat sich die Grösse unseres Unternehmens beinahe verdoppelt.»
Erhöhte Sichtbarkeit dank dem Börsengang
Als gelistetes Unternehmen wird Aluflexpack heute anders wahrgenommen als noch vor fünf Jahren. In Bezug auf die Sichtbarkeit im Markt hebt CFO Kothbauer besonders vier Aspekte hervor, die sich mit dem Börsengang verändert haben:
- Der bessere Zugang zu potenziellen Partnern
- Eine erhöhte Attraktivität für Arbeitnehmende
- Ein grösseres Medieninteresse
- Der gesteigerte Bekanntheitsgrad der Marke
Die erhöhte Sichtbarkeit durch das Listing bietet Aluflexpack heute mehr Möglichkeiten. Die strengeren Reporting-Vorschriften für gelistete Unternehmen führen zu einer erhöhten Kredibilität und zu Sicherheit bei den Investierenden. Das Reporting und ein gleichzeitig grösseres Medieninteresse erlauben es dem Unternehmen, sich zu positionieren und sein Leitbild nach aussen zu tragen.
Zudem braucht es durch die erhöhte Sichtbarkeit und die Anforderungen der Investierenden auch einen konsistenten Auftritt nach aussen, sei es auf der Website, auf Social Media oder in Form von Medienmitteilungen. «Wir verfügen über eine Investor-Relations-Abteilung und müssen regelmässig an die Öffentlichkeit treten. Dazu gehört etwa auch die Kommunikation in punkto Nachhaltigkeit. Wir sind 2023 der Science Based Target Initiative beigetreten und haben uns verpflichtet, bis 2050 Net-Zero-Emissionen zu erreichen», sagt Kothbauer.
Die Umstellungen, die mit dem Listing eines Unternehmens einhergehen, seien zwar herausfordernd, doch gleichzeitig sehr lohnenswert, meint der CFO: «Der Börsengang bewirkte, dass wir als professionelleres Unternehmen wahrgenommen wurden. Von Lieferanten, Kunden, Arbeitnehmenden und Partnern. Wir arbeiten unablässig an der Schärfung unserer Strategie, um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.»
2021 wurden die Leistungen des Unternehmens gar mit einer Auszeichnung belohnt. And den Eurpoean Small and Mid-Cap Awards gewann Aluflexpack die Auszeichnung "Star of 2021".
Die Erfolgsgeschichte geht weiter
Heute gilt Aluflexpack als Beweis für strategische Weitsicht und Anpassungsfähigkeit in der sich ständig weiterentwickelnden Verpackungsindustrie. Der Börsengang war nicht nur ein finanzieller Meilenstein, sondern auch ein Katalysator für Wachstum, Innovation und gesteigerte Marktpräsenz. Heute, mit erweiterten Geschäftstätigkeiten, einer verdoppelten Unternehmensgrösse und erhöhter Visibilität, navigiert Aluflexpack weiterhin agil und vorausschauend im Markt und festigt seine Position als führendes europäisches Verpackungsunternehmen.
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