Eine Studie von Finadium deutet darauf hin, dass nichts dagegen spricht, dass regionale Finanzinstitute eigene TPAs lancieren, sofern sie für ihre Kunden Skaleneffekte erzielen können. Die Finadium-Studie ergab auch, dass SIX aktuell 1,1 % des Triparty-Repo-Marktes in Höhe von 6,15 Billionen US-Dollar kontrolliert. Ohne Nordamerika beträgt der Marktanteil sogar 2%.
Zwölf Monate Wachstum
Nach Auskunft von Raphael Heuberger, Head Business Development bei SIX, ging die neue TPA-Plattform von SIX mit der Benutzeroberfläche Collateral Cockpit™ im Jahr 2020 in Betrieb und richtet sich in erster Linie an Tier-2-Banken und Broker sowie an Versicherungsunternehmen und Buy-Side-Institute. Er erklärte weiter, dass die Fähigkeit der TPA-Plattform, Prozesse im Sicherheitenmanagement zu automatisieren, sowie ihre allgemeine Benutzerfreundlichkeit entscheidend dazu beigetragen haben, in den letzten zwölf Monaten Mandate zu gewinnen.
«Wir haben den Ansatz der Sicherheitenallokation automatisiert, so dass die Anwender die Prioritäten ihrer Sicherheitenallokationen strukturieren und selbst entscheiden können, welche Assets sie zuerst und welche sie zuletzt zuweisen wollen. Das Tool eliminiert auch einige der umständlichen und manuellen Back-Office-Prozesse und hilft den Anwendern, Skaleneffekte zu erzielen», ergänzt Heuberger. Heuberger merkte an, dass SIX Securities Services vom Retail-Sektor lerne und daher ihre TPA-Lösung so benutzerfreundlich wie möglich gestaltet habe.
Dieses Wachstum fiel mit einer Periode beispielloser Volatilität an den Repo-Märkten zusammen. Auf dem Höhepunkt der Krise im Zusammenhang mit COVID-19 waren Anleger und Vermögensverwalter gezwungen, Finanzmittel zu beschaffen, um Rücknahmeanträge zu erfüllen und die gestiegenen Anforderungen der CCPs (zentrale Gegenparteien/Clearingstellen) an Barsicherheiten für ihre OTC-Derivatepositionen zu erfüllen.
Operative Effizienz
Diese operativen Effizienzgewinne aus der Nutzung eines TPA fallen in eine Zeit, in der die Branche mit verschiedenen Kostenherausforderungen konfrontiert ist, so Heuberger. Aufgrund der Volatilität der Aktienmärkte und der niedrigen Renditen ist es für die Institute schwieriger geworden, eine positive Performance zu erzielen. Die sinkenden Einnahmen bereiten der Branche weitreichende Probleme, zumal die operativen und regulatorischen Kosten steigen, während die betreuten Kunden weiterhin Druck auf die Gebühren ausüben.
Auf der Höhe der Zeit
Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen die Anbieter innovativ sein, damit sie die stetig wachsenden Anforderungen der Kunden erfüllen können. Was die Zukunft anbelangt, so untersucht SIX Securities Services laut Heuberger, wie die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) genutzt werden kann, um weitere Effizienzsteigerungen im Repo-Markt zu erzielen. Ausserdem werde derzeit analysiert, ob digitale Vermögenswerte, wie z. B. tokenisierte Wertschriften, als Sicherheiten verwendet werden können.
Zwar zeigen die Märkte Anzeichen einer Erholung, aber diese wird sich über mehrere Jahre hinziehen. Unternehmen werden daher operative Effizienzen identifizieren müssen, und das Sicherheitenmanagement («Collateral Management») ist ein Bereich, in dem sich dies realisieren lässt. Anbieter wie SIX Securities Services werden weiterhin eine wichtige Rolle dabei spielen, die Branche bei der Optimierung ihrer operativen Prozesse zu unterstützen.