CCPs – ein entscheidendes Rädchen in der Wertschöpfungskette
Trotz des ausserordentlichen Anstiegs des Handelsvolumens und der Margin Calls während der Spitzenzeiten der Pandemie haben sich die CCPs - SIX x-clear eingeschlossen - als widerstandsfähig erwiesen. Viele suchen jetzt nach neuen Möglichkeiten, um ihre Betriebsmodelle nach COVID-19 zu verbessern. Brendon Bambury, Head International Client Relations & Sales bei SIX, sagte, dass die FMIs einschliesslich der CCPs, sowie die Banken und Broker, enger zusammenarbeiten müssen, um die betriebliche Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und die Marktrisiken einzuschränken.
Bambury erklärte auf der TNF auch, dass verschiedene regulatorische und kapitaltechnische Einflussfaktoren wahrscheinlich dazu führen werden, dass mehr OTC-Abschlüsse («Trades») in eine zentralisierte Clearing-Umgebung verlagert werden. Er wies darauf hin, dass SIX durch den vor kurzem erfolgten Erwerb der BME-Gruppe in Spanien dazu in der Lage war, die Auswahl und Anzahl an Produkten und Instrumenten für das Clearing zu erhöhen. Was die Interoperabilität der CCPs betrifft, insbesondere die grenzüberschreitenden Verbindungen zwischen zwei oder mehr CCPs, so sagte Bambury, dass das Modell dazu beigetragen hat, die Kosten für die Clearing-Mitglieder zu senken, da die Verpflichtungen zur Absorption von Verlusten stark reduziert wurden. Wie Bambury auf dem TNF erklärte, werden den Clearing-Mitgliedern nicht nur weitere Vorteile beim Netting geboten, was zu mehr Effizienz und Innovation führt, sondern den CCP-Nutzern wird auch eine grössere Auswahl an Clearingstellen für ihre Trades angeboten. Mittlerweile bestätigen viele Finanzinstitute, dass die Interoperabilität von CCPs eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung der Marktliquidität spielt.
Ein Anbieter in technologisch führender Position
Stephan Hänseler, Head of SIX SIS, wies darauf hin, dass die Gruppe sehr viel neue Technologie eingeführt hat, ein Trend, der durch die Pandemie noch beschleunigt wurde. Der Leiter der CSD («Central Securities Depository») SIX SIS erklärte, dass das Unternehmen zusätzlich zu Werkzeugen wie APIs («Application Programming Interfaces») und RPA («Robotic Process Automation») auch auf cloudbasierte Lösungen setzt, mit denen man das Datenangebot für Kunden stärkt und die IT-Kosten senkt. Diese Technologien und insbesondere virtuelle Kommunikationsplattformen haben während der Pandemie einen entscheidenden Beitrag geleistet, um während der Lockdowns die Beziehungen zu den Kunden aufrechtzuerhalten. Dennoch bezweifelt Hänseler, dass diese Technologien die persönliche Interaktion vollständig ersetzen werden.
Auch im Bereich der DLT («Distributed-Ledger-Technologie») nimmt SIX eine führende Stellung ein. SIX entwickelt zurzeit SIX Digital Exchange (SDX), eine DLT-fähige Marktinfrastruktur, mit der man die Emission, den Handel, die Abwicklung und die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten unterstützen wird, fügte Hänseler hinzu. Auch wenn diese Art von Innovation grundlegend ist, wenn Vermittler beweisen möchten, dass sie auf die Zukunft vorbereitet sind, so vertritt Hänseler die Meinung, dass es genauso wichtig ist, dass Anbieter weiterhin die traditionellen Finanzinstrumente neben diesen im Entstehen begriffenen digitalen Vermögenswerten unterstützen. Das ist deshalb wichtig, weil die Kunden noch lange an den traditionellen Märkten teilnehmen werden. «Wenn wir mit unseren Kunden sprechen, versichern wir ihnen, dass wir zwei parallele Systeme betreiben. Das erste System dient der Unterstützung der traditionellen Finanzmärkte, und dass zweite wird vollständig DLT-basiert sein», so sagte er.
Optimierung von Steuern mit Advanced Tax Services (ATS) - grundlegende Wegbereiter
Während einer Expo-Sitzung auf dem TNF sagte Marco Berger, Senior Product Manager ATS bei SIX, dass ein effektiver Ansatz zur Steueroptimierung, in einer Zeit in der die Renditen unter zunehmendem Druck stehen, den Wertschriftenertrag erheblich verbessern kann. Berger fügte hinzu, dass die Investoren seit der Implementierung des Automatischen Informationsaustausches (AIA), einer Initiative der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), mit der Steuerhinterziehung durch einen verbesserten Austausch von Finanzkontoinformationen zwischen den Steuerbehörden verschiedener Länder bekämpft wird, vermehrt nach Lösungen im Bereich der Steuerrückforderung bei ihren Anbietern suchen. Die Pflege von Dienstleistungen rund um das Thema Steuerrückforderungen ist komplex sowie zeitaufwendig, und erfordert von den Mitarbeitenden ein hohes Niveau an steuerlichem Fachwissen. Hinzu kommt, dass sich die Steuervorschriften ständig ändern, so dass eine kontinuierliche Überwachung notwendig ist, und dass es keine marktübergreifende Steuerharmonisierung gibt, was diese Aufgabe zu einer noch grösseren Herausforderung macht.
Die Anbieter sind sich darüber bewusst, wie schwierig die Steuersituation ihrer Kunden ist. Céline Forestier, Front and Marketing Manager ATS bei SIX, sagte auf der TNF Expo-Sitzung, dass der ATS Reclaim Service von SIX Group eine One-Stop-Shop-Lösung ist, mit der Quellensteuerrückforderungen für Kunden abgewickelt werden können. «Das ermöglicht es den Kunden, einschliesslich Banken und Vermögensverwaltern, von einer geringeren Komplexität, geringeren Kosten und geringeren operativen Risiken bei der Abwicklung von Steuerrückforderungen zu profitieren. Die Kunden werden nicht nur bei der Steueroptimierung unterstützt, sondern sie können sich auch vermehrt auf die Schaffung von Renditen und andere gewinnbringende Aktivitäten konzentrieren», fügte sie hinzu.
Wegweisendes Angebot zur Abwicklung von Fondsgeschäften
Michael Lüthi, Head Sales & Relationship Management Switzerland bei SIX SIS, erklärte auf der TNF Expo-Sitzung einige der wichtigsten strategischen Vorteile des Fund Consolidator von SIX mit offener Architektur. Im Rahmen dieses Modells bietet SIX seinen Kunden eine zentralisierte Lösung für den Handel, die Abwicklung und die Verwahrung von Wertschriften an, die aus einer einzigen Quelle die gesamte Bearbeitung ihrer Fonds ermöglicht. Er fügte hinzu, dass es einer der wichtigsten Vorteile des Fund Consolidator von SIX SIS mit offener Architektur ist, dass die Kunden damit ihre Portfoliodeckung maximieren und die Risiken durch Anbieterdiversifizierung minimieren können. Ferner haben sie einen konsolidierten Zugriff auf hochwertige Dienstleistungen einschliesslich Vertriebsvereinbarungen und Rabatten. «Da wir ein Eingangstor für das gesamte Geschäft unserer Kunden bieten, haben diese nur einen einzigen Partner und Kontakt für die Ausführung und Verwahrung. Es gibt harmonisierte Prozesse und einen reduzierten Betriebsaufwand», erklärte Lüthi.
Zusammenarbeit mit einem Best-of-Breed-Anbieter
Durch COVID-19 sind für unsere Kunden viele neue Herausforderungen entstanden und es hat sich auch gezeigt, wie wichtig es für eine Organisation ist, mit Anbietern zusammenzuarbeiten, die offen für neue Technologien sind und einen hochwertigen Service bieten können. Denn so geniessen die Kunden operative Vorteile und Synergien, und sie können sich stattdessen stärker auf gewinnbringende Aktivitäten konzentrieren.