Obwohl der Brexit zu erheblichen Verwerfungen im Europäischen Aktienhandel in London geführt hat, eröffnet er Grossbritannien und der Schweiz neue Möglichkeiten, ihre Beziehungen weiter zu festigen. Anfang dieses Jahres haben sich die britischen und schweizerischen Behörden auf Äquivalenzmassnahmen geeinigt, welche die Gleichwertigkeit der jeweiligen Handelsplätze anerkennen und den gegenseitigen Handel mit den entsprechenden Wertpapieren ermöglichen. Dies folgt auf die Weigerung der EU, SIX Swiss Exchange im Jahr 2019 Äquivalenz zu gewähren, was wiederum dazu führte, dass die Schweizer Behörden den Handel mit Schweizer Wertpapieren an EU-Handelsplätzen untersagten.
«Seit dem Brexit ist Grossbritannien in der Lage, Vereinbarungen mit anderen Ländern freier zu treffen. Auf ihrer Agenda sind einige Punkte, die zur Zeit ihrer EU-Mitgliedschaft noch kein Thema mit der Schweiz waren. Es ist also eine Chance, die Dinge wirklich zu verbessern und Prozesse zu vereinfachen. Ich denke, das könnte zahlreiche Möglichkeiten eröffnen», so Hlad.
Nichtsdestotrotz bringt der Brexit weitere Herausforderungen für die Schweiz mit sich, nicht zuletzt die Fragmentierung des Marktes. Hlad sagte, dass das Vereinigte Königreich kürzlich die Schwellenwerte für Ausnahmen (Waiver) von der Vorhandelstransparenz für grossvolumige Aufträge (Large in Scale) gesenkt habe. Allerdings hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) eigene Richtlinien für Large-in-Scale-Aufträge. Infolgedessen, so Hlad, gebe es jetzt drei unterschiedliche Regelungen für Large-in-Scales in Märkten wie der Schweiz, was zu allerlei Verwirrung führe.