Digitale Vermögenswerte: wachsender Markt
Digitale Vermögenswerte umfassen ein breites Spektrum von Finanzinstrumenten, darunter Krypto-Währungen, digitale Währungen der Zentralbanken («Central Bank Digital Currencies», CBDCs) und tokenisierte Wertpapiere. Olaf Ransome, Head of the CSD Function bei SIX Digital Exchange (SDX), teilte auf dem Network Forum mit, dass die Dienstleister das wachsende Interesse der institutionellen Anleger an digitalen Vermögenswerten und Krypto-Währungen zur Kenntnis nähmen. Ransome führte weiter aus: «Vor zwei Jahren standen Banken und Privatbanken dem Thema «Krypto» ablehnend gegenüber. Jetzt fragen aber ihre Kunden danach. Daraufhin stellen Dienstleister die erforderliche Infrastruktur bereit, um der steigenden Kunden- und Anlegernachfrage gerecht zu werden.»

Das besondere Interesse der Wertpapiermärkte gilt der Tokenisierung. Obwohl die meisten Dienstleister zustimmen, dass die Tokenisierung konventioneller Beteiligungspapiere keinen konkreten Nutzen liefert (hauptsächlich, weil der Handel an den Aktienmärkten bereits sehr effizient ist), gibt es überzeugende Argumente für die Digitalisierung illiquider Vermögenswerte wie Kunstgegenstände oder Gewerbeimmobilien. Durch teilbare, kostengünstige Tokens können mehr Anleger – auch Privatanleger – mit illiquiden Vermögenswerten handeln, die ihnen zuvor nicht zugänglich waren. Neben der Demokratisierung von Investments könnte die Tokenisierung auch dazu beitragen, mehr Liquidität in diesen illiquiden Märkten zu schaffen und gleichzeitig die Transparenz und Effizienz während des Lebenszyklus von Transaktionen deutlich zu verbessern.

Nichtsdestotrotz bestehen Dienstleister wie SDX darauf, dass der Übergang zum Handel mit digitalen Vermögenswerten und zu deren Abwicklung nicht zu hastig passieren sollte. Ransome räumte ein, dass die Umstellung auf digitale Vermögenswerte von evolutionärer Natur sein werde, wobei die existierenden Finanzmarktinfrastrukturen (FMI) weiterhin neben den digitalen Börsen und Infrastrukturen bestehen bleiben würden. Dieser behutsame Übergang zum Handel mit digitalen Vermögenswerten soll sicherstellen, dass der breite Markt der institutionellen Anleger sich mit diesen neuen Instrumenten vertraut macht.

Synergien finden
Kunden werden mit weiter steigenden Kosten konfrontiert. Deswegen suchen viele nach operativen Effizienzen. Christophe Lapaire, Head Advanced Tax Services bei der Schweizer Börse, der während einer Expo-Session auf dem Network Forum eine Rede hielt, teilte der TNF mit, dass Vermögensverwalter und Privatbanken erhebliche Erträge für ihre Anleger generieren könnten, wenn sie ihre Anlageportfolios steuerlich optimieren würden. Verluste infolge von Doppelbesteuerung und Steuerlecks auf Investmentebene sind nicht unbedeutend. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass nicht alle Privatbanken und Vermögensverwalter über die richtigen Systeme und Technologien verfügen, um die Steuerentlastung für ihre Portfolios zu berechnen. Daher fragen immer mehr Institutionen die Steueroptimierung bei ihren Dienstleistern an.

Der Schweizer Börse bietet eine Reihe von branchenführenden Lösungen rund um das Thema Steuern an, beispielsweise für die Entlastung an der Quelle («Relief at Source»), für die vereinfachte Rückerstattung («Quick Refund») und für Steuerrückforderungen («Tax Reclaim»). Das neue Angebot «Advanced Tax Services» (ATS-Tax Reclaim Service) stellt eine innovative Lösung für Banken und Vermögensverwalter dar. Vor allem aber kann dieser Service von Finanzinstituten, unabhängig davon, ob ihre Vermögenswerte beim CSD (SIX SIS AG) verwahrt werden oder nicht, in Anspruch genommen werden. Diese Flexibilität macht das Produkt «ATS-Tax Reclaim» einzigartig auf dem Markt. Das «ATS-Tax Reclaim» bietet Privatbanken und Vermögensverwaltern aus aller Welt zahlreiche Vorteile. Das Produkt ermöglicht es den Banken nicht nur, den Endkunden eine neue Dienstleistung anzubieten, sondern auch, ihren Kundenstamm zu erweitern und bestehende Geschäftsbeziehungen zu festigen. Die Tatsache, dass diese Dienstleistung von der Schweizer Börse – einer Finanzmarktinfrastruktur – und nicht von einem Wettbewerber oder Berater angeboten wird, ist ebenfalls ausgesprochen positiv.