In den letzten Jahren war in der Schweiz ein deutlicher Rückgang der Bargeldnutzung zu verzeichnen. Die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs und die Covid-Pandemie haben diesen Prozess zusätzlich beschleunigt. Dennoch bleibt Bargeld für viele Schweizerinnen und Schweizer ein wichtiges Zahlungsmittel im Alltag. Eine sinnvolle Versorgung auf nationaler Ebene muss deshalb die Verfügbarkeit von Bargeld zu vernünftigen Preisen sicherstellen, um den vielfältigen Bedürfnissen gerecht zu werden.

SIX – Kompetenzzentrum für Bancomatenbetrieb

Seit über 40 Jahren ist SIX die führende Anbieterin von Finanzinfrastrukturen und Partnerin der Banken für umfassende Lösungen im Betrieb von Bancomaten. Das Unternehmen betreibt bereits heute das System des grössten Bancomaten-Netzwerks der Schweiz und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur kostengünstigen Bargeldversorgung. Zu den Dienstleitungen von SIX gehören die stabile und sichere Abwicklung von Transaktionen, die laufende Pflege und Weiterentwicklung der Betriebssoftware und der gemeinsamen Standards sowie der Betrieb des einzigen Schweizer Testcenters für Bancomaten.

Outsourcing der Bancomat-Dienstleistungen – erster Schritt zur langfristigen Sicherung der Bargeldversorgung

Die Bargeldbezüge an den über 6000 Bancomaten in der Schweiz sind seit Jahren stark rückläufig. Gleichzeitig bleiben die Betriebskosten für Instandhaltung, Sicherheitsmassnahmen, Software-Updates und laufende Innovationen zur Verbesserung des Nutzererlebnisses hoch. Die Folge ist, dass Transaktionen an Bancomaten für die Banken immer teurer werden.

Vor diesem Hintergrund setzen Banken seit einiger Zeit auf Outsourcing-Lösungen. SIX übernimmt dabei den vollständigen Betrieb (ATM as a Service) oder auf Wunsch zusätzlich die Automaten der Bank (Cash as a Service).

Je mehr Geräte SIX betreibt, desto besser lassen sich Prozesse optimieren und Skaleneffekte erzielen. Die Banken senken so ihre Betriebskosten und können ihren Endkundinnen und -kunden weiterhin eine umfassende Bargeldversorgung anbieten.

«Im Herbst 2023 hat SIX erste Bancomaten in ihrem eigenen Branding an ausgewählten Standorten in Betrieb genommen. Im Frühjahr 2024 hat sich zudem die Baloise Bank AG in einem zukunftsweisenden Schritt dazu entschieden, ihre Bancomaten-Flotte an SIX auszulagern. Dadurch garantiert die Baloise Bank AG ihren Kunden eine langfristige Bargeldversorgung in der ganzen Schweiz. Mit weiteren Banken sind wir bereits im Gespräch», sagt Dieter Goerdten, Leiter des Bereichs Banking Services bei SIX.

Dieter Goerdten ist seit 2022 Leiter der Geschäftseinheit Banking Services bei SIX. Er ist verantwortlich für die Steuerung der Bargeldversorgung und Bewirtschaftung von Bancomaten sowie für den Betrieb und die Digitalisierung des Schweizer Zahlungsverkehrs – stets in engem Austausch mit den Banken.

«Pooling» – Gemeinschaftswerk als langfristige Lösung

Vor dem Hintergrund eines weiteren Rückgangs der Bargeldtransaktionen besteht das Risiko, dass die Zahl der Bancomaten abnimmt und der Zugang zu Bargeld für die Bevölkerung immer schwieriger wird. SIX arbeitet deshalb seit einiger Zeit mit den Finanzinstituten zusammen, um das «Pooling» von Bancomaten voranzutreiben. Laut einer Studie, die SIX 2021 zusammen mit der Firma Senozon durchgeführt hat, besteht in der Schweiz derzeit ein klares Überangebot an Geldautomaten. Die Studie zeigt, dass sich durch eine Optimierung der Standorte die Zahl der Geräte deutlich reduzieren liesse, ohne dass dies negative Auswirkungen auf den Zugang der Bevölkerung zu Bargeld hätte.

Die Idee ist, dass die Banken ihre Geräte in eine gemeinsame Gesellschaft einbringen, die den Betrieb zentral organisiert – das so genannte «Pooling». Diese Gesellschaft sorgt dann für eine optimale Positionierung der Geräte, so dass Bargeld weiterhin möglichst gut zugänglich ist. SIX ist diesbezüglich in einem intensiven Dialog mit den Schweizer Finanzinstituten.

Mit diesen und weiteren Initiativen stellt SIX die nachhaltige Bargeldversorgung der Zukunft sicher – in enger Zusammenarbeit mit den Schweizer Banken.

Innovation am Bancomaten

Vor rund 60 Jahren wurde in Zürich am Paradeplatz die erste Drive-in-Bank eröffnet. Kundinnen und Kunden konnten mit dem Auto an den bedienten Schalter vorfahren und ihre Bankgeschäfte erledigen sowie Bargeld beziehen. 1967 folgte dann der erste «Bankautomat», der es ermöglichte, rund um die Uhr Bargeldbezüge zu tätigen. Inzwischen hat sich viel verändert. Heute gibt es beispielsweise die Option, über das Mobiltelefon einen QR-Code zu erzeugen, der den Bezug von Bargeld ermöglicht, oder kontaktloses Ein- und Auszahlen mit Karten und Mobile Wallets über NFC («Near Field Communication») zu nutzen.

Weiterführende Informationen: six-group.com/cash