Future of Brick-and-Mortar Commerce <br> Das Einkaufserlebnis von morgen

Future of Brick-and-Mortar Commerce
Das Einkaufserlebnis von morgen

Das White Paper von SIX identifiziert die wichtigsten Merkmale, die die Customer Journeys rund um den Einzelhandel in Zukunft definieren werden – und somit auch längerfristige Geschäftsmöglichkeiten, die sich daraus für Retailbanken ergeben können.

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Der Hintergrund


Die Digitalisierung nimmt im Einzelhandelssektor – insbesondere seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie – immer mehr an Fahrt auf. Hat der traditionelle Einzelhandel eine Zukunft und wie sieht diese aus? Warum eröffnen immer mehr Online-Händler physische Läden? Ist offline etwa das neue online? Das SIX White Paper «Future of Brick-and-Mortar Commerce» bietet Orientierung in einer Industrie, die derzeit von Grund auf transformiert wird.

Es untersucht den gesamten Prozess des Einkaufens und Geldausgebens, vom Geschehen vor dem Betreten eines stationären Ladenlokals über den tatsächlichen Besuch bis hin zu den Abläufen nach dem Verlassen des Geschäfts. Ausserdem wirft das White Paper einen Blick auf Geschäftsgelegenheiten, die sich für Retailbanken im Zusammenhang mit dem stationären Handel ergeben können unter Berücksichtigung ihrer aktuellen Kapazitäten und der dynamischen Wettbewerbslandschaft.

Weichenstellung – die dynamische Wettbewerbslandschaft von Retailbanken

Neue Akteure verschärfen den Wettbewerb bei allen traditionellen Produkten und Dienstleistungen der Retailbanken – von Bankkonten über Zahlungslösungen, Währungsumtausch und externe Finanzierungen bis hin zu Vermögensverwaltungslösungen. Und dies nicht nur, weil mehr Anbieter um dieselben Kunden konkurrieren, sondern auch, weil sie oft neue Innovationsmassstäbe mit Blick auf Nutzererlebnisse und Gebühren setzen (z. B. gebührenfreie Angebote mittels besserer Kostenstrukturen oder neuartigen Ertragsströmen).

Es wird eng

Der Wettbewerb verschärft sich auf Produkt- und Dienstleistungsebene. Neue digitale Technologien und die explosionsartige Zunahme der erfassten Daten bieten Retailbanken zahlreiche Gelegenheiten zum Überdenken und Verbessern ihrer traditionellen Produkte und Dienstleistungen. 

À la Carte

Anbieter von Retailbank-Services sind mit einer immer stärkeren kundengetriebenen Entbündelung konfrontiert. Kunden können die Finanzdienstleistungen unterschiedlicher Anbietern mit nur geringen Abstrichen betreffend Komfort oder Geschwindigkeit nutzen. 

Schnittstellen

Anbieter von Retailbank-Dienstleistungen laufen Gefahr, ihre Kundenschnittstelle(n) zu verlieren. Der Wettbewerb verschärft sich auf der CI-Ebene. Eine Kundenschnittstelle für Retailbank-Services könnte beim Verkauf anderer (margenstärkerer) Produkte einen Vorsprung verschaffen.

Wichtigste Erkenntnisse

Das White Paper präsentiert die Zukunft in zwei Szenarien.
Beide Szenarien sind für die Jahre 2027–2030 angelegt.

Wahrscheinlichstes Szenario

Alles ist besser mit 0 und 1, aber nicht alles ist besser in 0 und 1, oder: Nichts geht über die Erfahrung in der realen Welt

Insgesamt erwarten wir, dass im Jahr 2030 40% des weltweiten Einzelhandel-Umsatzes online erwirtschaftet wird, gegenüber 16% im Jahr 2019. Doch der stationäre Handel wird bestehen bleiben, denn manchmal geht nichts über die Erfahrung in der realen Welt. Läden werden vor allem dann überleben, wenn sie emotionale Erlebnisse bieten, in die man nur vor Ort in vollem Umfang und mit allen Sinnen eintauchen kann – sei es ein spezielles Interieur oder ausgesuchte Veranstaltungen.

Willkommen im Jahr 2030


Persönlich-emotionale Erlebnisse

Der Online-Handel wird weiterhin enorm zulegen, der stationäre Handel wird jedoch überleben. Bei «Shoppingtainment» werden zuvor reine Einkaufszentren in Freizeitzentren verwandelt, in denen der Fokus auf der Schaffung bleibender Erlebnisse liegt.

Digitales Einkaufen

Für Konsumenten wird es kein reines Offline-Erlebnis mehr geben. Fast jeder (stationäre) Händler benötigt ein digitales Schaufenster. Die Zukunft wird dem «Ladenlokal in Ihrer Nähe» einen Grad an Digitalisierung, Komfort, Geschwindigkeit und Personalisierung bringen, der weit über das heutige Mass hinausgeht. Die gesamte Kundenerfahrungskette spielt eine Rolle.

Automatisches Scannen und Zahlen

Das Einkaufserlebnis ähnelt schon fast einem Spaziergang, so reibungslos funktioniert das Erfassen und Bezahlen der Artikel (nahtlos/eingebettet). Es wird automatisch erkannt, welche Artikel aus dem Regal genommen werden, und die Zahlung wird bei Verlassen des Geschäfts automatisch ausgelöst.
Die Kasse akzeptiert eine grosse Vielfalt an Zahlungsmitteln, von der Zahlung mit den eigenen Daten über virtuelle Währungen aus Online-Spielen, bis hin zu Kryptowährungen oder Mobilfunkguthaben.

Indoor-Navigation und Echtzeit-Lagerbestand

Im Laden selbst wäre eine Hinführung zu Produkten denkbar (Indoor-Navigation); ggf. mit der Einstellung, den schnellsten Weg anzuzeigen und Menschenansammlungen zu vermeiden. Wir könnten ein Zeitfenster zum Besuch eines stationären Händlers reservieren, um die Anzahl der Besucher zu begrenzen und/oder Wartezeiten zu vermeiden (Buchung eines Termins).

Bargeld

Bargeld wird nicht verschwinden – es wird jedoch digitalisiert. Die Bargeldinfrastruktur wird eine Schwarminfrastruktur sein, das heisst, sie wird sich die starke Verbreitung digitaler Geräte und die flächendeckende Konnektivität von Anbietern und Konsumenten zunutze machen.

Szenario mit geringer Wahrscheinlichkeit:
Der nachhaltige Konsument

Nachhaltiger Konsum

Lassen Sie sich von den «grünen», Öko- und Bio-Etiketten auf Produkten beeinflussen? Möchten Sie wissen, ob mit einem Produkt irgendwo auf der Welt eine Diktatur unterstützt wird? Oder ob der Produzent Ausbildungsplätze anbietet, Geschlechtergleichstellung unterstützt und Rassendiskriminierung bekämpft, faire Löhne zahlt und den Familienmitgliedern von Mitarbeitern in Entwicklungsländern Bildungsmöglichkeiten anbietet? Wenn Ihre Antwort «ja» lautet, sind Sie nicht alleine – ganz im Gegenteil.
Das zweite, weniger wahrscheinliche Szenario basiert auf der Annahme, dass die Nachhaltigkeit im Konsumbereich stark an Bedeutung gewinnt und Menschen darum ganz anders als heute einkaufen werden. Eine überwiegende Mehrheit der Menschen in den Industrieländern berücksichtigt die Auswirkungen des Konsums auf die Nachhaltigkeit und wählt nicht ohne Weiteres das billigste Produkt oder die billigste Dienstleistung.

Fakten und Zahlen

64% 64%

geben an, dass sie eine Marke aufgrund ihrer Positionierung zu einem sozialen oder politischen Thema kaufen oder boykottieren würden.

49% 49%

geben an, dass sie bereit wären, höhere Preise für umweltfreundlichere Produkte zu zahlen.

10% 10%

Umsatzsteigerung infolge von Nachhaltigkeitskennzeichnung.

Haupttreiber des Szenarios

Zunehmende Unzufriedenheit und Ungeduld aufgrund des Versagens der Gesellschaft bezüglich Nachhaltigkeit.

Starker Anstieg von Smartphones vereinfacht aktivistischen Konsum und hält ihn aufrecht.

Zunehmendes Bewusstsein, dass aktivistischer Konsum erforderlich ist, um die Gesellschaft auf einen nachhaltigen Weg zu bringen.

Geschäftsgelegenheiten

SIX ist ein B2B-Unternehmen. Will SIX Innovation leisten, mitgestalten und als Partner wahrgenommen werden, müssen wir die zukünftigen Herausforderungen und Chancen unserer Kunden umfassend verstehen. Wie kann ein Unternehmen relevante Probleme lösen und Kosten senken? Wie kann es nutzbare Kapazitäten aufbauen? Dazu ist ein gutes Verständnis des Wettbewerbs und der Kunden des jeweiligen Unternehmens erforderlich. Kurz gesagt muss sich SIX sowohl in ihre eigenen Kunden hineinversetzen als auch in deren Kunden.

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