Insgesamt zehn Banken und zwei Anbieter von Portfolio-Management-Systemen haben Ende Oktober am «Wealth API»-Roundtable von Synpulse, SFTI und b.Link von SIX teilgenommen. Der Event markierte den Startschuss zur Etablierung des «OpenWealth» API-Standards, dessen Version 1.0 Ende November in einer Sandbox veröffentlicht wird. Die Fragestellungen für das Treffen waren so einfach wie essentiell:
- Wie sieht das Set-Up aus, mit welchem die Initiative weiter getrieben und die OpenWealth-Community vergrössert werden kann?
- Wie soll eine Depotbank einen externen Vermögensverwalter respektive ein Portfolio-Management-System via OpenWealth API anbinden?
- Welche Punkte zu Operationalisierung gibt es noch zu klären?
Eine kurze Umfrage liess eine positive Resonanz sowie ein klares Interesse aller anwesenden Parteien gegenüber der Initiative erkennen (siehe Grafik). Einigkeit herrscht auch bezüglich der Motivation, die Thematik einer standardisierten Schnittstelle in der Vermögensverwaltung aktiv anzugehen. Viele Finanzinstitute können sich entsprechend vorstellen, der «OpenWealth»-Community beizutreten. Die von der «OpenWealth»-Initiative vorgestellten Use Cases – wie die Anbindung von externen Vermögensverwaltern (B2B) und die Anbindung von Plattformanbietern zur Konsolidierung von Vermögenswerten (B2B2C) – werden als eindeutig relevant für den Schweizer Finanzmarkt gesehen.
Basierend auf den Gesprächen im Rahmen des Roundtables ist zu erwarten, dass verschiedene Teilnehmer bereits im nächsten Jahr erste Anwendungsfälle für die «OpenWealth»-API testen werden. Bis dahin sind noch einige offene Fragen zu klären, u.a. in Bezug auf das Consent Management oder auf den Aufbau von Vertrauen in die Schnittstelle und in die Community selbst.
«OpenWealth»: Offene Fragen werden von spezialisierten Gremien bearbeitet
Die Governance und Community des «OpenWealth» API-Standards werden von Synpulse in enger Abstimmung mit SFTI orchestriert. In diesem Zusammenhang bot der Roundtable eine gute Gelegenheit, «OpenWealth» zu promoten und weitere Teilnehmer für die Community zu gewinnen, um den Standard so breit wie möglich im Markt abzustützen. Synpulse hebt dabei die Wichtigkeit hervor, dass alle Mitglieder sich aktiv einbringen und den Standard zusammen weiterentwickeln können.
Synpulse betonte weiter, dass ein API-Standard alleine niemandem nützt, wenn er nicht grossflächig angewendet wird. An dieser Stelle setzt SIX an und bietet den Finanzinstituten eine effiziente und sichere Möglichkeit, den API-Standard über die seit Mai diesen Jahres aktive Open-Banking-Plattform b.Link zu implementieren. Für die Teilnehmer, die sich für diesen Weg entscheiden, wird SIX eine Arbeitsgruppe aufsetzen, die sich als Teil der Community sowohl zeitlich als auch inhaltlich eng mit der «OpenWealth»-Organisation abstimmt (siehe Grafik).
«OpenWealth»-API via b.Link Plattform: Grosses Skalierungspotential für Banken und WealthTechs
Die Herausforderungen und Fragestellungen in Bezug auf die Implementierung der «OpenWealth»-API sowie die Anbindung von Drittanbieter an die Banken sind vielfältig. b.Link profitiert hier aus den Erfahrungen mit dem aktuellen API-Angebot im Bereich «KMU und Buchhaltungssoftware» und kann diese kompetent auf die Schnittstellenthematik in der Vermögensverwaltung übertragen. Was uns dabei besonders freut: Mit der Umsetzung von «OpenWealth» über b.Link werden Open-Banking-Lösungen neu auch für Privatkunden zugänglich.
Die Implementierung und Anbindung über b.Link bietet eine Reihe von Vorteilen für alle Parteien: Dank einer Zulassungsprüfung müssen Finanzinstitute Drittanbieter nicht mehr selbst überprüfen. Ein einheitlicher Rechtsrahmen macht aufwändige Vertragsverhandlungen zudem überflüssig. Neben diesem stark vereinfachten Onboarding wickelt SIX anschliessend auch das komplexe Partnermanagement und den Support zentral über b.Link ab. Das reduziert den bisherigen Aufwand und die Komplexität für die Bildung von erfolgreichen Partnerschaften zwischen Finanzinstituten und Drittanbietern. Sind die Teilnehmer erst einmal auf der Plattform, greifen die Netzwerkeffekte des zentralen Hubs: Mit geringem Aufwand lassen sich Partnerschaften effizient und einfach skalieren.
b.Link möchte es Finanzinstituten und Drittanbietern ermöglichen, gemeinsam umfangreiche Ökosysteme für ihre Kunden aufzubauen. SIX steht als gesamte Organisation hinter Open Banking und möchte die Entwicklung in der Schweiz aktiv fördern. Unser Ziel ist es, Anwendungen basierend auf marktgetriebenen und von Finanzinstituten gestützten API-Standards zu operationalisieren und möglichst viele Finanzinstitute und Drittanbieter miteinander zu verbinden. Dafür investieren wir langfristig in die Plattform und optimieren kontinuierlich das Onboarding und das Benutzererlebnis für die Teilnehmer (vgl. Partnerschaft mit Luxhub).
Wie geht es weiter?
Die konsolidierten offenen Punkte hinsichtlich Operationalisierung der «OpenWealth»-API werden in den nächsten Wochen unter der Leitung von Synpulse in enger Abstimmung mit interessierten Banken, SFTI und b.Link von SIX analysiert und ausgewertet. Im Rahmen eines Follow-up-Roundtables Anfang Dezember, werden diese Punkte wieder aufgenommen.