Zum zweiten Mal nach 2023 hat Coalition Greenwich in Zusammenarbeit mit SIX 67 globale Buy-Side- und Sell-Side-Unternehmen nach ihrem Umgang mit Marktdaten befragt. Der vorliegende Bericht konzentriert sich auf die Art der verlangten Daten, auf veränderte Bedürfnisse bezüglich der Datenfrequenz sowie die Rolle von Technlogie inklusive künstlicher Intelligenz, Cloud und APIs.
Laden Sie jetzt die vollständige Studie herunter (Englisch)Die Teilnehmenden der Studie bestätigen, dass Qualität, Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Daten über allen anderen Kriterien stehen, wenn es um die Auswahl der Art, der Frequenz und der Anbieter von Daten geht. Hier sind drei weitere Erkenntnisse aus der diesjährigen globalen Marktdatenstudie, die den Eindruck vertiefen:
1. Ausgaben für Marktdaten steigen weiter
Die Teilnehmenden der Studie prognostizieren für die nächsten zwölf Monate ein solides Wachstum der Ausgaben für Marktdaten. Fast 60 % erwarten einen Anstieg von 1 bis 5 %. Bei Betrachtung verschiedener Datentypen zeigen sich allerdings Unterschiede in der Wachstumserwartung.
In den nächsten zwölf Monaten werden höhere Datenausgaben für zentrale Anlageklassen wie Aktien und ETFs erwartet. Ebenso wird angenommen, dass das Budget für Index-, Fixed-Income- und ESG-Daten steigen wird – gemäss einigen Befragten um 16 % oder mehr. Selbst in Segmenten, in denen die Teilnehme der Umfrage im Jahr 2023 weniger geneigt waren, Ausgaben zu tätigen – wie dem Devisenhandel –, dürften mehr investiert werden.
Erwartete Ausgaben für Marktdaten
2. Lieferkanäle für Marktdaten verändern sich
Obwohl eine Mehrheit der Befragten Marktdaten weiterhin über eine On-Premise-Infrastruktur bezieht, hat die Nutzung der Cloud innerhalb eines Jahres deutlich zugenommen. Gegenwärtig beziehen 50 % der Teilnehmenden Daten über eine öffentliche Cloud. Vor einem Jahr waren es 30 %. Die Befragten glauben, dass sich Investitionen in die Cloud-Technologie auszahlen werden, insbesondere wenn es darum geht, Skaleneffekte zu erzielen und grosse Datenmengen effizient abfragen zu können.
Auch die Einführung von APIs wird immer wichtiger, im Gegensatz zu Desktop-Lösungen, Dateilieferung über (Secure) File Transfer Protocol und anderen traditionellen Mitteln der Übertragung. Die Befragten erwarten, dass diese in den nächsten drei bis fünf Jahren stagnieren oder an Bedeutung verlieren werden. Das liegt unter anderem an den Risiken im Zusammenhang mit manuellen Eingriffen, aber auch an den Fortschritten bei teil- oder vollautomatisierten Technologien.
Bevorzugter Lieferkanal
3. Neue Technologien erweitern die Möglichkeiten bei der Lieferung von Marktdaten
Klar wird in der diesjährigen Studie auch, dass neue Technologien die Bereitstellung von Marktdaten im Allgemeinen in den nächsten zwei bis drei Jahren verbessern werden. Cloud und APIs spielen eine wichtige Rolle, aber auch der Enthusiasmus für künstliche Intelligenz (KI) ist gross – trotz des frühen Entwicklungsstadiums der Technologie. So sind 75 % der Befragten der Meinung, dass KI am meisten zur Verbesserung der Bereitstellung und Nutzung von Marktdaten beitragen wird. Das ist eine bedeutende Entwicklung, wenn man bedenkt, dass generative KI vor nur zwei Jahren noch gar kein Gesprächsthema war.
Die Befragten schätzen KI zum Beispiel als Enabler – weniger als Ersatz für einen ganzen Prozess. Bei der Entwicklung von Anlageideen steht die Kombination von KI mit menschlicher Entscheidungsfindung im Fokus und wird es wohl auch bleiben. Vor diesem Hintergrund ist es interessant, dass fast die Hälfte der Befragten der Meinung ist, dass KI irgendwann für die intelligente Automatisierung von Geschäftsprozessen eingesetzt werden wird. Insgesamt wird das viel Sorgfalt und viel strategisches Denken erfordern.