USD, EUR, CHF & Co. – wie entstehen eigentlich internationale Währungscodes?

USD, EUR, CHF & Co. – wie entstehen eigentlich internationale Währungscodes?

Die klare Identifikation von über 300 verschiedenen Währungen weltweit ist entscheidend für den reibungslosen globalen Finanzverkehr. Dafür braucht es normierte Währungscodes. Lesen Sie in diesem Artikel, wie sie entstehen und wer sie bestimmt.

Die Währungskürzel USD, EUR oder CHF begegnen uns im Alltag ständig. Und den meisten Menschen wird klar sein, dass sie für US-Dollar, Euro und Schweizer Franken stehen. Aber wie kommen die Währungscodes überhaupt zustande? 

Was ist ISO 4217?

Die Norm ISO 4217 schafft Klarheit und minimiert Fehler bei der Bezeichnung von Währungen. Sie regelt die einheitliche internationale Darstellung der Währungscodes. Diese bestehen in der Regel aus drei Zeichen. Die Norm deckt sämtliche Währungen ab, angefangen von den Afghanis (AFN) bis hin zum sambischen Kwacha (ZMK). Zwei der weltweit bekanntesten Codes sind EUR für den Euro und USD für den US-Dollar.

Nach welchen Regeln werden Währungscodes vergeben?

Die Codes werden nach einer klaren Struktur vergeben. Die ersten beiden Buchstaben des Codes beziehen sich auf den Ländernamen, während der dritte Buchstabe, wenn möglich, dem ersten Buchstaben des Währungsnamens entspricht. Ein gutes Beispiel ist der Code CHF für den Schweizer Franken, wobei CH dem zweistelligen ISO-Ländercode der Schweiz entspricht und das F den Franken symbolisiert. Ein Beispiel für ein abweichendes Kürzel ist UYI für den «Peso en Unidades Indexadas» in Uruguay oder auch EUR für den Euro. In Mittel- und Südamerika sind viele der Abweichungen beobachtbar. Das hat damit zu tun, dass es in dieser Region oft zu neuen Währungen kommt. 

Neben den alphabetischen Codes gibt es jeweils auch einen dreistelligen numerischen Code. Dieser erweist sich als äusserst nützlich, insbesondere wenn Währungscodes in Ländern ohne lateinische Schrift zur Anwendung kommen. Wo immer möglich, entspricht der numerische Währungscode dem dreistelligen numerischen ISO-Ländercode. So steht zum Beispiel 840 für die USA und damit auch für den US-Dollar. 

+
-

Wer vergibt die Währungscodes?

SIX ist die National Numbering Agency für die Schweiz, das Fürstentum Liechtenstein und für Belgien. Gleichzeitig ist sie als offizielle Wartungsstelle für alle Währungscodes nach ISO 4217 die weltweit einzige anerkannte, massgebliche Quelle für Währungscodes. Sie erbringt diese Dienstleistungen im Auftrag der International Organization for Standardization (ISO) und der Schweizerischen Normenvereinigung (SNV), die Mitglied der ISO ist. SIX pflegt die Codelisten, aktualisiert sie und stellt sie kostenlos online zur Verfügung. 

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Wie entsteht ein neuer Währungscode?

Neue Währungen werden nicht jeden Tag eingeführt. Spielen wir darum den Prozess der Codegenerierung an einem fiktiven, aber – zumindest unter Filmfreunden – bekannten Beispiel durch: Der Film «The Grand Budapest Hotel» von Kultregisseur Wes Anderson aus dem Jahr 2014 spielt im komplett erfundenen osteuropäischen Land Zubrowka. Im Film wird tatsächlich auch die Landeswährung erwähnt: Klübecks. 

Der Währungscode würde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Staat Zubrowka und der offiziellen Wartungsstelle SIX entstehen. Dem normalen Vorgehen folgend würde der zweistellige alphabetische Ländercode von Zubrowka den ersten Teil vorgeben – in diesem Fall höchstwahrscheinlich ZU. Anschliessend würde man K für Klübecks hinzufügen. Auf diese Weise würde der Währungscode nach ISO-Norm für dieses Land ZUK lauten. Dieser Code wäre heute noch verfügbar. Falls er bereits vergeben wäre, müsste man Alternativen in Betracht ziehen – beispielsweise ZBK.

Warum braucht es normierte Währungscodes?

Ohne international normierte Währungscodes wäre die globale Finanzwelt nicht denkbar. Die Codes ermöglichen es, Währungen eindeutig zu identifizieren und tragen dazu bei, die Versorgung des entsprechenden Landes mit Kapital und die Effizienz in den Finanzmärkten zu gewährleisten.