Inhaltsverzeichnis
- Wieso gibt es immer noch wenige Frauen in der Informatik?
- Wieso glaubt fast jedes vierte Mädchen, dass es in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) nie so gut sein kann wie die Jungen?
- Was hat Lea Zürcher zur Informatik gebracht?
- Wieso hat sich Lea Zürcher für SIX entschieden?
- Wie hat das Umfeld von Lea Zürcher auf ihre Entscheidung, System Engineer zu lernen, reagiert?
- Hat Lea Zürcher ein weibliches Vorbild in der IT?
- Ein Blick in die Zukunft. Auf was freut sich Lea Zürcher am meisten?
66 Sekunden
In Anlehnung an den Begriff des Bullen- und Bärenmarktes der Börse laden wir regelmässig Mitarbeitende zu einem Indoor-Rodeo ein. In unserer Serie «Bullish» geht es darum, die Sattelfestigkeit der Person auf dem bockenden Bullen zu testen und Spass zu haben.
Dieses Mal auf dem Bullen: Lea Zürcher/66 Sekunden. Lea Zürcher hat 2022 ihren ICT-Berufsabschluss (Informations- und Kommunikationstechnik) mit Berufsmatur als System Engineer bei SIX erfolgreich beendet und eine der besten IPA (individuelle praktische Arbeit) ihres Jahrgangs geschrieben. 2024 möchte sie ihre Ausbildung an einer Fachhochschule fortsetzen.
Obwohl viele Jobs der Zukunft in der IT liegen, gibt es immer noch wenige Frauen in der Informatik. Woran liegt das, Lea?
Lea Zürcher Ich kann es mir beim besten Willen nicht erklären. Wenn ein Mädchen keine Lehre auf der Baustelle in Betracht zieht, weil sie sich das körperlich nicht zutraut, kann ich das verstehen. Aber in der Informatikbranche? Vielleicht hängt das Ungleichgewicht auch mit der Idee zusammen, dass Informatikerinnen und Informatiker nur «eigenartige Nerds» sind – was überhaupt nicht zutrifft. Meine Klassenkameradinnen und -kameraden waren alle aufgeschlossen und auch sehr unterschiedlich. Es sind selten Aussenseiterinnen mit kurzen, bunt gefärbten Haaren, die sich in FBI-Datenbanken hacken, wie sie in vielen Hollywood-Blockbustern zu sehen sind (lacht).
Gemäss Studien glaubt fast jedes vierte Mädchen, dass es in den MINT-Fächern, also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, nie so gut sein kann wie die Jungen. Was denkst du darüber?
Ich halte absolut gar nichts davon. Jedoch kann ich es nachvollziehen. Es gibt wohl wenige Mädchen, die sagen, Mathe sei ihr Lieblingsfach. Meins war es auch nicht. Auf der anderen Seite waren es in der Geschichte der Informatik überdurchschnittlich viel Frauen, die Pionierarbeit geleistet haben: Ada Lovelace, Margaret Hamilton, Grace Hopper usw. Und geht man die Rangliste meines Jahrgangs durch, sieht man im Vergleich zu anderen Jahren mehr weibliche Namen. Wenn man es will, kann man in allem gut sein.
Was hat dich zur Informatik gebracht?
In der 8. Klasse informierte ich mich über viele verschiedene Berufe. Mediamatikerin hätte mir sehr gefallen, jedoch gab es damals erst etwa fünf Lehrstellen im ganzen Kanton Zürich. Also hat mich mein Bruder, der Applikationsentwickler ist, ermutigt, als Systemtechnikerin zu schnuppern. Obwohl mein technisches Interesse nicht das grösste war, war es gross genug, um mehr darüber lernen zu wollen. Ich wünschte mir einen abwechslungsreichen und zukunftsorientierten Beruf. Also habe ich mich beworben und konnte am Schluss zwischen zwei Lehrstellen auswählen.
Wieso hast du dich für SIX entschieden?
Der familiäre Umgang zwischen Mitarbeitenden und Auszubildenden ist mir bereits beim Schnuppern aufgefallen. Bei SIX arbeiten Auszubildende in vielen unterschiedlichen Bereichen der Informatik und können sich weiterentwickeln; in anderen Unternehmen hingegen sind Auszubildende oft vier Jahre im Telefonsupport.
Wie hat dein Umfeld auf deine Entscheidung, System Engineer zu lernen, reagiert?
Von den meisten Kolleginnen kam die Aussage «Lieber du als ich». Aber ausreden wollte es mir niemand. Dafür bin ich auch echt dankbar. Ich glaube, meine Eltern waren vor allem froh, dass ich überhaupt etwas gefunden habe, was mir entspricht. Ob das dann Maurerin, Drogistin, Floristin oder Informatikerin war, spielte keine Rolle.
Hast du ein weibliches Vorbild in der IT?
Nein. Hätte ich eines gebraucht? Vielleicht. Habe ich es vermisst? Nicht wirklich. Ich suche mir aber im Allgemeinen nicht viele Vorbilder. Ich könnte dir jetzt zumindest kein konkretes nennen. Na ja, vielleicht meinen Bruder. Der ist aber nicht so ganz weiblich.
Ein Blick in die Zukunft. Auf was freust du dich am meisten?
Mein Leben geniessen zu können und zu behaupten, dass ich einen Job habe, der mir Spass macht. Hoffentlich werden meine Kinder dereinst ungläubig staunen, wenn ich ihnen erzähle, dass Frauen früher noch Exotinnen waren in der IT.
Die Berufsbildung zur Informatikerin und zum Informatiker ist professionell, praxisorientiert und abwechslungsreich. Du lernst die verschiedenen Bereiche von SIX kennen und hast spannende Perspektiven: Nach Abschluss der Lehre steht dir eine berufliche Zukunft innerhalb des Unternehmens offen.
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