Liebe Open-Banking-EnthusiastInnen, Wir haben die wichtigsten News und Trends des Monats für euch zusammengestellt – relevant und auf den Punkt gebracht.
Open Banking aktuell
Schweizer API für die Vermögensverwaltung
«Ich begrüsse es, dass auch im Bereich Wealth Management Anstrengungen unternommen werden, Standard-Schnittstellen zu definieren [...]» - Prof. Dr. Andreas Dietrich, Hochschule Luzern
Die von der St. Galler Kantonalbank initiierte und von Synpulse orchestrierte Initiative «OpenWealth API» beginnt gemeinsam mit SFTI und b.Link von SIX, standardisierte Schnittstellen im Vermögensverwaltungsgeschäft zu etablieren. Prof. Dr. Andreas Dietrich vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) an der Hochschule Luzern erklärt die Initiative in seinem Blogpost und schätzt sie ein.
Immer mehr Drittanbieter, immer mehr PIS-Lösungen
Ein Jahr nach der Einführung von PSD2 steigt in der EU die Nachfrage nach Produkten und Services von zugelassenen Drittanbietern, sogenannten Third Party Providers (TPPs). Inzwischen gibt es bereits 410 registrierte TPPs für die beiden Anwendungsbereiche AIS (Account Information Service) und PIS (Payment Initiation Services). Das zeigt der «Third-Party Provider Open Banking Tracker» von Konsentus für Q3 2020.
Bisher profitierten Kunden besonders von AIS-basierten Anwendungen für das persönliche Finanzmanagement und Multibanking. Bis Ende Jahr dürften in der EU alleine in diesem Bereich durchschnittlich 3.1 Milliarden API-Calls pro Monat getätigt werden. Seit dem Beginn der Corona-Krise im März nimmt aber auch die Nutzung von PIS-Services rasant zu. Dieser Trend ist durch eine erhöhte Nachfrage nach alternativen Krediten und die Zunahme von Spendentransaktionen bedingt. In Episode #472 des FinTech Insider Podcasts von 11:FS sprechen Experten von Transferwise, TrueLayer und der Bank Natwest über diese und weitere Erfahrungen aus zwei Jahren Open Banking in Grossbritannien.
EU-Banken investieren hohe Millionenbeträge in Open Banking
Zwischen 50 und 100 Millionen Euro beträgt das durchschnittliche Investitionsbudget von Europäischen Finanzinstituten für Open Banking gemäss der Studie «Investitionen und Erträge bei Open Banking» von TINK. Die grössten Innovationstreiber sind dabei die Verbesserung der Customer Experience (44%), IT-Modernisierung (39%), Prozessoptimierung (33%) sowie Regulierung & Compliance (32%). Die wichtigsten Umsatz-bezogenen KPIs zur Erfolgsmessung sind Umsatzwachstum durch neue Finanzdienstleistungen bzw. -produkte (39%) und durch neue Entwicklerdienste oder APIs (37%). Die wichtigsten Kosten-bezogenen KPIs sind Einsparungen bei Betriebskosten (41%), Customer-Onboarding-Kosten (40%) und IT-Kosten (39%). Über 50% der Befragten Finanzinstitute erwarten erst nach ungefähr vier Jahren Erträge auf ihre Open-Banking-Investitionen.
Ebenfalls in den News
Vergleichsportal Check24 lanciert Open-Banking-basierte Onlinebank «C24» und bietet drei Kontotypen sowie Anlageprodukte von 300 Bankpartnern an. Newsartikel (DE) Grossbritannien verdoppelt Anzahl Open Banking Nutzer innerhalb von sechs Monaten von einer auf zwei Millionen. Newsartikel (EN) EU-Kommission stellt Retail-Payments-Strategie vor. Diese sieht unter anderem eine sogenannte „Lex Apple Pay Plus“ vor. Podcast (DE)
Use Case des Monats
GreenR: Neue App ermittelt CO2-Fussabruck via Transaktionsdaten
Die Deutsche Bank hat eine App mit dem Namen «GreenR» entwickelt, mit der ein Kunde seinen CO2-Fußabdruck verfolgen kann und die ihm gleichzeitig hilft, mit der Umstellung seiner Gewohnheiten Geld zu sparen und dieses nachhaltig anzulegen. Das neue Angebot richtet sich an eine zunehmend umweltbewusste Kundschaft. GreenR ist ein ideales Beispiel für eine Open-Banking-gestützte App, die über eine offene Schnittstelle effizient in die Wertschöpfungskette einer Bank integriert wird, um das Produktangebot zu erweitern. Die App ist direkt mit dem Bankkonto eines Kunden verknüpft und berechnet dabei auf der Basis von finanziellen Transaktionsdaten – also z.B. was man wo isst und wie und wohin man reist – den Co2-Verbrauch des Kunden. In einem benutzerfreundlichen Dashboard in der App wird der entsprechende CO2-Fußabdruck dargestellt. Die App enthält darauf aufbauend verschiedene Handlungsempfehlungen zur Reduktion der Emissionen – z.B. den Tipp, wo vor Ort einzukaufen oder Investitionen in Umweltschutzprojekte. |