Einstellung Lastschriftverfahren LSV+/BDD

Lastschrifteinzüge mit LSV+/BDD können bis und mit spätestens zum Ausführungsdatum 30. September 2028 an die LSV+/BDD-Lastschriftinfrastruktur eingeliefert werden. Lastschrifteinzüge mit LSV+/BDD mit einem späteren Ausführungsdatum sind nicht möglich und LSV+/BDD-Einlieferungen werden nicht mehr entgegengenommen bzw. werden abgelehnt. Finanzinstitute können entscheiden, ob sie bis dahin LSV+/BDD ihren Kunden anbieten möchten oder ob sie die Dienstleistung bereits zu einem früheren Zeitpunkt einstellen.

Das Lastschriftverfahren LSV wurde 1977 lanciert. Die derzeit bestehenden Lastschriftverfahren LSV+/BDD wurden 2005 eingeführt. Der Schweizer Finanzplatz hat zwischenzeitlich den Zahlungsverkehr harmonisiert und auf den ISO-20022-Zahlungsstandard ausgerichtet. LSV+/BDD folgen diesem Standard nicht vollumfänglich. Eine Harmonisierung der Zahlungsstandards ist aber die Basis für einen langfristig effizienten und wettbewerbsfähigen Schweizer Zahlungsverkehr der Zukunft.

In den nächsten Jahren würden erneut Investitionen in Technologie und Formate anstehen, um die heutigen Bedürfnisse der Kunden und Anforderungen des Schweizer Regulators an eine zeitgemässe Lastschriftlösung abdecken zu können. Von diesen Investitionen wären Rechnungssteller, Softwarepartner, Finanzinstitute und SIX als Betreiberin der Lastschriftinfrastruktur betroffen.

Zudem basiert der Prozess zur Einholung der Belastungsermächtigung darauf, dass das entsprechende Formular physisch unterzeichnet und zwischen den involvierten Stakeholdern ausgetauscht werden muss. Dies entspricht nicht mehr heutigen Standards und der Digitalisierungsstrategie im Zahlungsverkehr, die der Finanzplatz konsequent weiter vorantreiben möchte.

Zudem sind die LSV+/BDD-Transaktionszahlen rückläufig. Dies deutet darauf hin, dass die Rechnungssteller vermehrt andere Methoden zur Rechnungsstellung verwenden.

Aus diesen Gründen hat SIX in Abstimmung mit den Gremien des Finanzplatzes Schweiz entschieden, LSV+/BDD nicht mehr weiterzuentwickeln und per 30. September 2028 einzustellen.

Den Rechnungsstellern stehen als alternative Zahlungsmethoden die bereits heute bekannten und etablierten Formate wie beispielsweise eBill, die QR-Rechnung, der Dauerauftrag oder der Einzelzahlungsauftrag zur Verfügung – je nach individuellem Angebot jedes einzelnen Finanzinstituts.

Analoge Kunden, die kein eBill oder Onlinebanking verwenden, können die Forderungen zum Beispiel mit einer QR-Rechnung zugestellt bekommen – je nach individuellem Angebot jedes einzelnen Finanzinstituts.

Rechnungssteller müssen entscheiden, über welche Kanäle sie zukünftig ihre Rechnungen stellen möchten. Anschliessend müssen sie mit ihrem jeweiligen Finanzinstitut analysieren, welche Anpassungen notwendig sind und wie die über LSV+/BDD abgewickelten Forderungen auf den neuen Kanal überführt werden können. Dies muss bis spätestens September 2028 geschehen.

Um den Rechnungsstellern ausreichend Vorlaufzeit für die erforderlichen Anpassungen zu ermöglichen, wurde das Einstellungsdatum auf den 30. September 2028 festgelegt (letztmögliches Einzugsdatum). Nach diesem Datum wird es nicht mehr möglich sein, LSV+/BDD-Einzüge einzuliefern. Es steht den Finanzinstituten frei, LSV+/BDD bis zu diesem Zeitpunkt anzubieten oder die Dienstleistung vorher einzustellen.

Bis zum 31. Dezember 2025 können neue Finanzinstitute für LSV+/BDD aufgeschaltet werden. Danach werden keine Anträge auf Neuaufnahme vom Finanzinstitut des Lastschriftzahlers oder Finanzinstitut des Rechnungsstellers durch SIX mehr genehmigt. Bestehende LSV+/BDD-Finanzinstitute können den Service bis zum 30. September 2028 weiterverwenden.

Bis zum 31. Dezember 2025 können neue Rechnungssteller für LSV+/BDD aufgeschaltet werden. Anschliessend werden von SIX keine neuen LSV-Identifikationen mehr vergeben. Bestehende LSV+/BDD-Rechnungssteller können den Service bis zum 30. September 2028 weiterverwenden unter der Voraussetzung, dass das jeweilige Finanzinstitut den Service so lange anbietet.

Die Dienstleistungen Lastschriftverfahren LSV+/BDD werden am 30. September 2028 eingestellt, je nach individuellem Angebot jedes einzelnen Finanzinstituts auch schon früher.

Rechnungsempfänger können zwischenzeitlich bereits auf alternative Zahlungsmöglichkeiten wechseln (z.B. eBill, die QR-Rechnung, den Dauerauftrag oder den Einzelzahlungsauftrag). Hierzu müssen sie proaktiv prüfen, ob ihr Rechnungssteller die jeweilige Zahlungsmöglichkeit anbietet. Bietet der Rechnungssteller z.B. eBill an, können Rechnungsempfänger schon jetzt in ihrem Onlinebanking auf eBill umstellen.

Generell sollte aber der jeweilige Rechnungssteller die zukünftig möglichen Zahlungsalternativen zu den Lastschriftverfahren LSV+/BDD definieren und seine Rechnungsempfänger darüber informieren. Rechnungsempfänger müssen daher zunächst grundsätzlich nichts unternehmen, sondern sollten von ihrem Rechnungssteller bezüglich der möglichen Zahlungsalternativen kontaktiert werden.